Quittentarte

Tarte, man kann es ja kaum deutlich genug sagen, ist der Kuchen aller Kuchen. Keine aufgeblähten Rührteige keine Torten mit Sahne oder Creme, keine Schokoladen-, Nuss- oder Alkoholexzesse. Nur dünner, knuspriger, aromatischer Genuss. Und: der perfekte Nachtisch!
Die Quitte, einerseits ist sie traditionelles Herbst- und Winterobst in Mitteleuropa, andererseits führt sie ein Schattendasein hinter Äpfeln und Birnen die sicher alle köstlich- aber eben keine Quitten sind. Dazu ist sie hart und roh nicht zu verzehren, daher unnahbar und etwas störrisch.

Für unsere Tarte beginnen wir mit einem Mürbeteig: 100g Mehl (Weizen Typ 550) ein Ei, 100g Butter, eine Prise Salz, kein Zucker. Die Zutaten mehr bröselnd miteinander vermengen, möglichst nicht kneten. Weiteres Mehl hinzufügen bis der Teig grade nicht mehr klebt. Wenigstens eine Stunde bei Zimmertemperatur ruhen lassen. Ausrollen und in die Tartform legen, den Rand erst abschneiden wenn das Obst eingefüllt wurde.
Die Quitten, wir benötigen wenigstens sechs Stück, vorbereiten. Quitten garen wesentlich langsamer als anderes Obst, daher müssen die Quitten für diese Karte komplett vorgekocht werden: ein Teil als Mus, der andere in Schnitzen.
Für das Mus werden zwei Quitten geschält, entkernt und gewürfelt. Mit etwas Wasser, Zitronensaft und Zucker zu Mus kochen gegen Ende der Garzeit Stück für Stück mit dem Kochlöffel zerdrücken. 

Abschmecken (Süße und Säure sollen eine schöne Balance haben) und abkühlen lassen. Das Quittenmus soll recht trocken sein, alle Flüssigkeit verkocht.
Die restlichen Quitten ebenfalls schälen, vierteln und entkernen, in Schnitze schneiden und in Wasser (ebenfalls mit Zitronensaft und Zucker gewürzt) gar kochen.

Das dauert seine Zeit: fünfzehn, zwanzig Minuten – womöglich eine halbe Stunde, nur Geduld – das wird schon. Während die Quittenschnitze garen verkocht ein Großteil des Wassers, zurück bleibt ein aromatischer Sirup: den brauchen wir zum Schluß!

Das abgekühlte Quittenmus auf dem Tarteboden verteilen, darüber die Quittenschnitze in Kreisen anordnen und den verbliebenen Quittenzuckerzitronensirup mit etwas Butter vom Topfboden lösen und über den Kuchen verteilen. Das gibt zusätzlich Aroma, Intensität und Struktur. Darf aber auch nicht mehr zu flüssig sein. . .

Teigränder abschneiden und ab in den Ofen und bei ca 180ºC, 30 bis 40 Minuten backen. Der Teig sollte leicht gebräunt sein, aber keinesfalls zu dunkel. Im Zweifelsfalle im Laufe der Backzeit die Temperatur reduzieren.

Nach dem Backen die Tarte auskühlen lassen und am besten noch lauwarm als Nachtisch servieren. Definitiv mit frischer, ungestüsster Schlagsahne!
Guten Appetit.

Dieser Beitrag wurde unter Kuchen, Nachtisch abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.